Dieses Industrieobjekt wurde zwischen 1937–1939 für die Munitionsfabrik Nr. 3 errichtet. Der Bau des Wasserturms und der Wasserentnahmestelle waren die ersten in Dęba, heute Nowa Dęba, getroffenen Maßnahmen zur Industrieentwicklung. Nach dem Krieg diente das Objekt der Stadt selbst. Heute liegt es auf dem Gelände des Metallbetriebs Dezamet A.G. und ist den Besuchern nicht mehr zugänglich.
Man kann den Wasserturm, der sich mitten im Waldgebiet befindet, von einer nah gelegenen Brücke über die Gleise sehen. Der Wald, der damals eine wichtige Schutzfunktion spielte, wurde zum Teil der Stadt Nowa Dęba. Der Wasserturm macht einen großen Eindruck, man hätte Lust ihn zu besteigen. Es wäre gut, wenn es zukünftig in dieser Gegend einen Aussichtspunkt gäbe.
Das nächste Objekt auf der Route ist die Siedlung der Munitionsfabrik, ehemalige Meisterkolonie. Der Entschluss, um in Dęba eine Munitionsfabrik zu gründen, wurde im April 1937 gefasst. Der Betrieb sollte vor allem Zünder, Sprengkapseln, Geschosse für Artilleriegeschütze und Bomben für Luftfahrzeuge herstellen. Die zu der Munitionsfabrik gehörende Fabrikgebäude funktionieren immer noch als Industriegebäude, sind aber nicht zu besuchen. Diese spezifische Betriebsbebauung kann man nur von außen sehen. Um die besonders attraktiven Objekte zu sehen, soll man zuerst Richtung Norden in die Sikorski Straße gehen, dann links in die Mickiewicz Straße und sofort nochmals nach links in die Leśna Straße gehen.
Die Siedlung wurde am Fluss Dęba gegründet. Infolge des Flusslaufs musste man auf regelmäßige Straßenführung verzichten. Die Bauachse der Meistersiedlung entsprach dem Flusslauf und die schachförmige Lage der Häuser war für die Siedlung ein charakteristisches Merkmal. Von einem kleinen Wald umgeben wurde die Meistersiedlung von den Arbeiterwohnblocks getrennt. Man hatte vor, die Meistersiedlung noch auszubauen, deshalb wurde eine freie Fläche für den künftigen Siedlungsausbau gelassen. Malerisch auf einem flachen, bewaldeten Gebiet, in unmittelbarer Nähe des Sandomierz-Urwaldes gelegene Meistersiedlung ist reizvoll und zugleich gemütlich.
Gleiche, eingeschossige Wohnhäuser in der Leśna Straße waren für Meister vorgesehen. Die Nutzfläche der Wohnungen mit zwei Zimmern, Küche, Badezimmer und Dienerzimmer betrug 54 m2. Die Wohnhäuser waren zum Teil unterkellert und jede Wohnung hatte ihren separaten Eingang. Über architektonische Details kann man hier nicht sprechen, beachtenswert waren elegante Holzfenster, ganz anders als bei übrigen Häusern der Siedlung.
Kennzeichnend für die Siedlung waren Pultdächer mit geringem Neigungswinkel und nahe gelegener kleiner, dichter Wald.
Die Route führt weiter den Bach Bystrzyk entlang in unmittelbaren Nähe der Kleingärten. Sehenswert ist die Fußgängerbrücke, schlicht in ihrer Form mit sichtbaren alten Wehrresten.
Die Fußgängerbrücke ist mit rundem Geländer bekrönt, dessen Form an Schiffsmotive anknüpft.
An der Kreuzung mit der Kościuszko Straße führt die Route nach rechts. In der Kościuszko Straße 14 befindet sich die Schwimmhalle des Kommunalen Zentrums für Sport und Erholung. Der Sportkomplex umfasst ein Schwimmbecken, ein Planschbecken, einen Sportplatz und Tennisplätze. Markant für den ganzen Sportkomplex ist das Schwimmbecken mit dem Sprungbrett. Nach den heute geltenden Vorschriften darf das Sprungbrett leider nicht mehr gebraucht werden.
Der Entwurf des modernistischen Sprungbretts basierte auf der Form eines Rettungsringes oder einer Kanone, je nachdem aus welcher Perspektive der Zuschauer sieht. Das dynamisch gestaltete Geländer und am Eingang Reifen aus Stahlbeton fallen sofort ins Auge.
Wenn man die Szkolna Straße entlang geht und nachher in die Rej Straße abbiegt, erreicht man die Direktorenvilla. Malerisch auf einem niedrigen Hügel, inmitten von alten Bäumen gelegen, ist das Gebäude ein Beispiel für Luxus im modernistischen Stil. Hier wohnte der Leiter des Produktionsbetriebs der Oberstleutnant Jan Szypowski.
Der Gebäudeentwurf berücksichtigte eine breite Palette von damals modischen geschmackvollen und funktionalen Lösungen. Im Erdgeschoss befanden sich solche Räume wie: Küche, Speisekammer, Imbissraum, Dienerzimmer mit einem separaten Eingang, kleine Toilette, aber auch Speisezimmer, Arbeitszimmer und Wohnzimmer mit Orangerie. Alle Zimmer konnte man vom breiten Flur erreichen. Im ersten Obergeschoss befanden sich drei Schlafzimmer, Garderobe, Badezimmer mit separater Toilette. Im Keller lagen: Garage, Heizraum, Heizstofflager, Waschraum, Trockenraum und Wirtschaftsräume.
Das Gebäude bildeten zwei ineinander übergehende Baukörper, nämlich zweigeschossiger Hauptteil und ein Parterreanbau, in dem sich Wohnräume und eine Orangerie befanden. Die Orangerie lag in einer hervortretenden Eckapsis. Die oben von einem Geländer bekrönte Eckapsis knüpfte an eine Kommandobrücke an. Die Terrasse lag über dem Parterreanbau zur Siedlungsseite. Alle Fassaden wurden mit einem eleganten Gitterverputz versehen. Die Steinstützmauer und die Eingangstreppe, im Kontrast zur hellen Fassade ergänzten die Ausführung der Direktorenvilla.
Im Frühling 1941 wurden in Nowa Dęba Manöver vor dem Fall Barbarossa und der geplanten Belagerung Stalingrads durchgeführt. Der Feldmarschall Friedrich von Paulus, dessen Leitung die Truppen der deutschen Armee unterstanden, sollte in der Villa geweilt haben. Obwohl die Information von den Historikern offiziell nicht bestätigt wurde, nannte man die Villa „Paulusówka”. Nach dem Kriege hatten hier zuerst eine Poliklinik, dann eine Schule ihren Sitz. Heute beherbergt das Gebäude einen Schulhort. „Paulusówka” wurde in die Denkmalliste der Gemeinde eingetragen.
In der Nähe der Hauptstraße d.h. Rzeszowska Straße befinden sich die für ehemalige Beamte und Ingenieure erbauten Gebäude. Im Frühling 1938 begann man die Wohnsiedlung zu bauen. Für Projekte war Technisches Büro der Munitionsfabrik Nr. 3 verantwortlich. Entworfen wurden die Projekte vom Architekten Narcyz Szwedziński, dem Leiter der Architektengruppe. Der Wohnungsbau wurde vom Ingenieur Witold Thieme geleitet. In Hinsicht auf den ausgeübten Beruf wurde die Siedlung in vier Teile geteilt.
In der heutigen Mickiewicz Straße wurden Gebäude für Arbeiter erbaut und in der Jan Paweł II. Straße für Ingenieure und Beamte. Die Villen der Abteilungsleiter und das Betriebskasino befanden sich in den Straßen: Krasicki, Żeromski und Rej. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wohnten hier ca. 200 Arbeiter und 160 Beamte. Das Projekt berücksichtigte jedoch den Bau von mehreren Wohnungen.
Insgesamt 36 Arbeiterfamilien sollten eine Wohnung in den Wohnblocks bekommen. Die Wohnungen, nicht größer als 36 m2, hatten zwei Zimmer mit Enfilade verbunden, eine Küche und ein Badezimmer. Auch ein Balkon gehörte zur Wohnung, im Keller gab es noch zusätzlich Wasserbäder.
Zweigeschossige Wohnblocks für Beamte in der Jan Paweł II. Straße hatten 18 Wohnungen in jedem Wohnblock. Den Beamten stand die Nutzfläche von 73 m2 oder 83 m2 zur Verfügung. Jede Wohnung bestand aus zwei Zimmern, einer Küche, einem Dienerzimmer und einem Badezimmer mit Toilette.
Die Wohnblocks für Ingenieure waren auch zweigeschossig. In jedem Geschoss gab es vier Wohnungen. Jede Wohnung von der Nutzfläche 100 m2 hatte drei Zimmer, einen großen Flur, eine Küche, ein Dienerzimmer, ein Badezimmer und eine Toilette.
Vorwiegend wurde die Stahlbetonkonstruktion verwendet, auch im Keller. Im unteren Geschoss gab es Keller, Bunker oder auch Wasserbäder. Bei der Ausführung verwendete man solche Stoffe wie Terrazzo im Treppenhaus, Eichenholz für Fußboden in der Wohnung, Fliesen und Terrakotte im Badezimmer. Im Dachgeschoss befanden sich Waschräume und Trockenräume.
Die Wohnblocks für Beamte wirkten monumental. Der höhere Hauptteil des Gebäudes betonte noch diesen Eindruck. Im Treppenhaus wurden schmale, hohe, dreigeteilte Thermometer-Fenster verwendet. Fensteröffnungen in der Fassade waren eng mit der Funktion der Räume verbunden. Die Frontfassade wurde schlicht ohne jegliche Verzierung ausgeführt.
In Hinsicht darauf, dass sich Ingenieure großer Beachtung erfreuten, wurden beim Bau der Siedlung für diese Berufsgruppe interessante Bauprojekte realisiert. Der für Ingenieure erbaute Wohnblock verfügte über ein Treppenhaus, das als Risalit hervorspringt. Die konkav geschwungene, mit Sprossen verzierte Form des Risalits fiel gegenüber der schlichten Frontfassade auf.
Auf diese Weise entstandene Kompositionsachsen wurden mit Balkonen versehen. In der Seitenfassade befand sich vorgeschobener Anbau des Küchenbereichs. Die Balkone und der Anbau verursachten optische Trennung des Gesamt-Baukörpers in einzelne Teil-Baukörper. Zum Zweck der Beleuchtung der Trockenräume wurden kleine Fenster in der Giebelfassade entworfen.
Nach dem Spaziergang durch die Siedlung geht man zum Busbahnhof Richtung Rzeszowska Straße.