Als erstes Objekt ist das ehemalige Hotel Rzeszów in der Asnyk Str. 10 zu sehen. Das Gebäude wurde vom Architekten Zygmunt Tarasin für den vielseitig ausgebildeten Baron Stefan de Ropp aus Poznań entworfen. Seit 1926 war Stefan de Ropp Direktor der Internationalen Messe Poznań. Als er die rasche wirtschaftliche Entwicklung von Rzeszów sah, entschied er sich hier, in der Stadt der Zukunft, sein Kapital einzusetzen. Das im modernistischen Stil errichtete Hotel war vor dem Zweiten Weltkrieg ein Synonym für Luxus und Komfort. In der Nähe des Bahnhofs gelegen, war das Gebäude ein Markenzeichen für die Einwohner der Stadt, für die Besucher aber eine Einladung in die sich schnell entwickelnde Stadt. Das ehemalige Hotel Rzeszów in der Asnyk Str. 10 ist ein gutes Beispiel für die funktionale Vorkriegsarchitektur, die von der Umwandlung der Stadt in ein zukünftiges Zentrum der Luftfahrtindustrie zeugte.
Die Silhouette des Gebäudes ist gekennzeichnet durch die damals verbreitete Architektur der Schiffe. Die originale Gestalt des Hauses mit charakteristischen Fensteröffnungen, vielfältige Mittel zur Fassadengliederung und die Ausstattung des Hauses wie Edelklinker, historische Heizkörper, Treppenhausgeländer, Fußböden sowie auch Holztüren sind auch erhalten geblieben.
An der Krezung der Straßen Asnyk und Sobieski (Asnyk Str. 1), wenn man Richtung Marktplatz geht, liegt das weitere vom privaten Investor Ignacy Kraus 1937–1938 erbaute Mietshaus. Dieser in Rzeszów bekannte Unternehmer errichtete das Gebäude für die Führungskraft der Staatlichen Luftfahrt-Werke Motorenfabrik Nr. 2 in Rzeszów. Der Entwurf des Mietshauses wurde vom Bautechniker Jerzy Mackiewicz und vom Architekten Karol Holzer vorbereitet. Dieses imposante, modernistische Mietshaus zeichnet sich durch eine dynamische Form mit einer gerundeten Eckachse, tief gelegenen Loggen zur Sobieski Straße und einer charakteristischen „ Dreieck“- Konfiguration der Balkone zur Asnyk Straße aus.
Dem Mietshaus gegenüber, von der Jan III. Sobieski Str., befindet sich die Wandmalerei „Łoś”, die die Fassade des Mietshauses in der Grunwaldzka Str. verziert. Die Wandmalerei stellt das Flugzeug PZL.37 „Łoś” im Maßstab 2:1 dar, das im Zentralen Industriebezirk hergestellt wurde. Die Motoren für diesen bekannten polnischen Bomber wurden in der Motorenfabrik Rzeszów PZL Nr. 2 produziert. Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der Farben- und Lackfabrik Śnieżka und der vom Bürgermeister der Stadt Rzeszów eingesetzten Kommission zur Wiederbelebung städtischer Gebiete und Raumordnung ist die Wandmalerei 2016 entstanden.
Die Route führt weiter von der Sobieski Str. zur Grunwaldzka Str. 6, wo das in den Jahren 1937–1938 für die Arbeiter der Werkzeugmaschinenfabrik H. Cegielski erbaute Mietshaus steht. Mit Unterstützung und Kredithilfe der H. Cegielski Fabrik investierte die lokale Handelsgesellschaft „I. Schaitter & Gesellschaft”, von Michał Gottman geleitet, ihr Kapital in den Bau des Hauses. Das Gebäude wurde vom Architekten Józef Wetzstein aus Krakau in einer schlichten, minimalistischen Form mit sich rhythmisch wiederholenden Fensteröffnungen entworfen. Ursprünglich hatte das Gebäude ein hohes Erdgeschoss und zwei Stockwerke mit Wohnungen, unten befanden sich Geschäfte der Gesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude um einen Stockwerk erhöht.
Von der Matejko Str., über den Farny Platz erreicht man die Moniuszko Str., hier steht das Gebäude des Postamtes (Moniuszko Str. 1). Als Reaktion auf wachsendes Interesse für Postdienstleistungen wurde 1937 vom Magistrat der Stadt Rzeszów die Erlaubnis zum Bau des Objektes auf ehemaligen kirchlichen Grundstücken erteilt. Das Gebäude des Postamtes wurde von Stanisław Odyniec-Dobrowolski, dem Architekten aus Lemberg entworfen. Schriftliche Aufzeichnungen belegen, dass für die Gebiete kein gültiger Flächennutzungsplan vorlag, deshalb ließ der Stadtarchitekt Tadeusz Mulicki den Standort frei zu gestalten.
Das Gebäude bildeten zwei ineinander übergehende Baukörper, längs zugeordnet, die Straßenlinie entlang sowie auch weitere niedrigere Anbauten von der westlichen Seite. Das Gebäude wurde auch mit einer Durchfahrt zwischen Moniuszki Str. und dem Hof versehen, im Westflügel hatte ein modernes Fernsprechamt seinen Sitz.
Der Entwurf berücksichtigte eine runde Form der Straße. Der von einer rechteckigen Säule abgestützter Überhang der Eckachse bildet einen Bogengang. In seiner Nähe befindet sich ein mit einer abgeschrägten Eckachse hervortretender Anbau, der die Frontfassade entlang läuft.
Der an der Südseite des Gebäudes vorspringende Giebelrisalit hat an der glatten, nicht dekorierten Wand eine starke Ausdruckskraft. Für diesen dominierenden Teil des Gebäudes sind die sich rhythmisch wiederholenden rechteckigen Fenster charakteristisch. Ursprünglich stand im Projekt auch eine modernistische Uhr in der Wandbekrönung, die Idee ist jedoch nicht zustande wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges gekommen. Der Sockel des Hauses wurde mit Stein verkleidet. Die vom Bauleiter Ingenieur Posatycki geführten Bauarbeiten dauerten noch während des Zweiten Weltkrieges. Das Objekt ist eines der beeindruckendsten modernistischen Denkmäler in Rzeszów. Heute ist das Gebäude immer noch Sitz des Postamtes.
Die Zygmuntowska Straße entlang kommt man bis zum Mietshaus in der Jagiellońska Straße12. In den Jahren 1937–1938 nach dem Teamprojekt der Architekten Mackiewicz und Holzer entworfen, wurde das Gebäude ähnlich wie das Mietshaus in der Asnyk Straße 1 an die Arbeiter des Werkes PZL WS Nr. 2 vermietet. Für dieses Haus hat sein Kapital Michał Kraus, der Bruder von Ignacy Kraus, eingesetzt. Das Mietshaus in der Jagiellońska Straße12 zeichnet sich durch tiefgelegene Loggien in den Eckachsen und einem dreigeschossigen Erker in der Mittelachse aus. Der Erker ist mit den zu beiden Seiten gelegenen stromlinienförmigen Balkongeländern vereinigt und von einer Terrasse im Dachgeschoss bekrönt. In Bezug auf die Fläche und Einrichtung hatten damals die modernistischen Mietshäuser den höchsten Standard. Beide der oben genannten Mietshäuser waren die ersten in Rzeszów gelungenen Bauten mit Verwendung von Stahlbetonkonstruktion.
Um das nächste sehenswerte Objekt an der Route, die F. Chopin Fachklinik der Woiwodschaft in der Szopen Straße 2 zu erreichen, geht man zuerst die 3. Maja Straße, und dann die Słowacki Straße entlang, biegt in die Król Kazimierz Straße ab, geht weiter die Zamenhof Straße und die Naruszewicz Straße entlang bis zum Gebäude der Fachklinik. Im Jahre 1939 begann man mit dem Bau des Objektes nach dem Entwurf von Jan Semkowicz, dem Architekten aus Lemberg. Leider wurde das Gebäude vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nicht fertig gebaut. Erst in der Nachkriegszeit konnte man die angefangenen Arbeiten bis zu Ende führen. Die Form des Gebäudes zeichnet sich durch drei Teile aus: zwei Flügel, in denen sich Krankenhausabteilungen befanden und das Ecktreppenhaus, das beide Teile vereinigte. Das Krankenhaus wurde in den nächsten Jahren mehrmals umgestaltet, weitere Flügel wurden angebaut, deshalb ist seine ursprüngliche Form nicht erhalten geblieben.
Weitere eng mit dem Zentralen Industriebezirk verbundene Bauobjekte sind Wohnhäuser der Werkzeugmaschinenfabrik H. Cegielski S.A. und der Staatlichen Luftfahrt-Werke (PZL). Am besten fährt man dorthin mit dem Bus des öffentlichen Verkehrs bis zur Haltestelle Hetmańska/W. Pola Straße Linie 06. Es besteht die Möglichkeit einen Spaziergang Szopen Straße entlang bis zum Śreniawitów Platz zu machen, dann biegt man in die Hetmańska Straße ab (1,5 km, ca. 19 Minuten). Unterwegs kann man das Gebäude der Philharmonie Karpatenvorland sowie auch das Schloss der Familie Lubomirski bewundern. An der Kreuzung der Straßen Hetmańska und Czacki befindet sich das schlichte funktionalistische Gebäude der ehemaligen Ambulanzstation der Staatlichen Versicherungsanstalt. Heute ist das Haus ein Teil des Komplexes der Fachpoliklinik Nr.1.
Nach ca. 500 m kommt man zur Hetmańska Straße 43, hier liegen zwei für die Arbeiter der Fabrik Cegielski gebaute Wohnblocks. Sie liegen parallel zueinander, die Achse Norden - Süden entlang, zum Zweck der entsprechenden Raumbesonnung. Anfänglich sollten zwischen den Häusern Grünanlagen sein, es sollte auch ein Siedlungsgeschäft erbaut werden, diese Idee konnte aber nicht vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zustande kommen.
In 144 Zweiraumwohnungen hatten die Bewohner jeweils ein Zimmer, eine Küche, eine Toilette und einen kleinen Korridor mit Abstellraum zur Verfügung. Das Projekt wurde nach Normen der Gesellschaft für Arbeitersiedlungen durchgeführt, nach denen der optimale Raum entweder 31 m2 oder 36 m2 groß sein sollte.
In jedem Wohnblock gab es sechs Treppenhäuser mit zwei Wohnungen in jedem Geschoss. Die Fläche der Wohnung war von der Lage des Eingangs in das Treppenhaus abhängig, je nachdem war der Korridor unterschiedlich groß. Im Dachgeschoss befanden sich Trockenräume und für jedes Treppenhaus ein separates Badezimmer für öffentlichen Bedarf. Die Keller dienten als Abstellräume und Bunker zugleich.
Beide Wohnsiedlungen, sowohl die Wohnsiedlung der Fabrik Cegielski als auch der Staatlichen Luftfahrt-Werke (PZL) weisen eine ähnliche Architektur auf. Kennzeichnend war die zurücktretende Fassadenfläche der Treppenhäuser und die Sockel zeigten eine Klinkerverkleidung. Feine Linie der Gesimse, kleine Fenster im Dachgeschoss, senkrecht zum Dachfirst angelegte emporstrebende Schornsteine vereinigten vertikal die Fassade.
Für die Durchführung der Bauinvestition von dreigeschossigen Arbeiterhäusern war die Firma „Polański & Zakrzewski” aus Krakau verantwortlich. Laut dem Vertrag zwischen der Stadt und der Gesellschaft für Arbeiterwohnsiedlungen sollten bei den Bauarbeiten registrierte Arbeitslose beschäftigt werden und die Baustoffe sollten ausschließlich im Inland hergestellt werden. Die Firmen von Salomon Fiber und Zenon Augemann lieferten Sand und Lochziegel. Die Firma von Salomon Fiber war auch für die Lieferung der Zimmeröfen verantwortlich. Dem Projekt entsprechend sollten die Häuser auch Gasanschluss haben.
Im Januar 1939 wurden die Möglichkeiten in Betracht gezogen auch einen dritten Wohnblock zu bauen. Wegen des Geldmangels erhielt die Baufirma als Gegenwert von der Stadt Rzeszów die Stadtböden in Wert von ca. 50 Tausend Zloty. Mit dem Bau des dritten Wohnblocks wurde jedoch nicht angefangen. In den Nachkriegsjahren wurden die Maßnahmen zur Wärmedämmung von beiden erbauten Wohngebäuden ergriffen, sie wurden auch um zwei Geschosse erhöht und Windfänge am Eingang wurden angebaut. Die durchgeführten Veränderungen hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die ursprüngliche Form der Wohnhäuser. Sie bringen immer noch zum Ausdruck die Schlichtheit der im Zentralen Industriebezirk erbauten Massivbauten.
Von der Hetmańska Straße geht man zur Kreuzung mit der Powstańców Warszawy Allee, den Gebäuden der Technischen Hochschule Rzeszów vorbei bis zur Poznańska Straße. Hier liegt die Meistersiedlung der Werkzeugmaschinenfabrik Cegielski.
Für den Entwurf der Meistersiedlung Cegielski war Kazimierz Dziewoński verantwortlich. Im Oktober 1937 war der Entwurf fertig und im Dezember wurde das Projekt der ersten 20 Zweifamilienhäuser vom Bürgermeister der Stadt Rzeszów befürwortet. Dem Projekt zufolge sollten insgesamt 124 Zweifamilienhäuser erbaut werden. Das Büro für Regionalplan des Bezirks von Lemberg meldete die Notwendigkeit, die Stadtböden für den Bau der neun Wohnblocks zu lassen. Das Projekt berücksichtigte das Gebäude der Allgemeinschule im Zentrum der Wohnsiedlung und viele Grünanlagen für öffentliche Zwecke.
Kennzeichnend für die Wohnsiedlung ist eine 15 m breite Spazierallee, die an der Schule führt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Wohnblocks, deren Eingänge frontal zueinander liegen. Interessant sind auch die im östlichen und westlichen Teil der Wohnsiedlung gelegenen Plätze, von der Idee der amerikanischen „Nachbarschaftseinheit“ inspiriert. Die Siedlung war ein unter kompositorischen Gesichtspunkten kohärentes Projekt und außerdem ein Prestigeobjekt. Bis zum 1. September 1939 wurde der erste Projektteil realisiert, in der Nachkriegszeit setzte man die Arbeiten nach unterschiedlichen, als ursprünglich geplant, Projekten fort.
Die Häuser in der Poznańska Straße, in der Zeit des Zentralen Industriebezirks erbaut, sind gut erhalten geblieben. Nach den Normen der Gesellschaft für Arbeitersiedlungen errichtet, hatten sie eine gleiche Bebauung, Nutzfläche von 52 m2 oder 60 m2 und einen Garten. Markant wirken offene Veranden mit Säulen, die an die polnische traditionelle Volks- und Adelsarchitektur erinnern. Die Häuser sind immer noch in Benutzung, sie werden jedoch von ihren Benutzern oft umgestaltet.
Von der Poznańska Straße geht man in die Dąbrowski Straße. In der Zeit des Zentralen Industriebezirks wurde hier die Siedlung der Staatlichen Luftfahrt-Werke (PZL) erbaut. Die Häuser stehen in der Maria Skłodowska-Curie Straße und in der Bohaterów Westerplatte Straße. Die Siedlung entstand als Reaktion auf den wachsenden Arbeitskräftebedarf der Motorenfabrik Nr. 2 PZL. Es wurden zwischen der Motorenfabrik und dem Stadtamt Rzeszów Gespräche über die Kofinanzierung des Betriebsausbaus geführt, jedoch wegen des Geldmangels sind die Verhandlungen gescheitert.
Die Stadt unterstützte den Bau der Arbeitersiedlung in der Dąbrowski Straße, im südlichen Stadtteil. In der Fabrik waren anfänglich etwa ein Tausend Arbeiter beschäftigt und die Zahl wuchs schnell, deshalb waren die Wohnungsfragen ein ziemlich wichtiges Problem. Dem Projekt gemäß sollte die Siedlung aus 17 Mehrfamilienhäuser bestehen und auf einer Fläche von 18 Tausend m2 liegen. Etwa 1,5 km vom Betrieb entfernt, umfasste sie das Gelände zwischen der Bahnlinie Rzeszów – Jasło und der Straße, die auch in diese Richtung führte.
Die Häuser liegen die Achse Nordwesten - Südosten entlang, zum Zweck der entsprechenden Raumbesonnung. Das Bebauungsprojekt berücksichtigte zentral gelegene der Öffentlichkeit zugängliche Grünanlagen mit Teppichstangen und Bänken zwischen den Gebäuden. Im Zentrum der Siedlung stand ein Springbrunnen. Seine zentrale Lage betonte noch die konzentrische Bebauungsform der Siedlung. Im Nordwesten befand sich das Stadion und im Südosten wurden ein Kindergarten mit Spielplatz, Tennisplätze, ein Sozialhaus sowie auch Direktorenvillen erbaut.
Die Siedlung bildeten mehrgeschossige Mehrfamilienwohnhäuser, deren Entwürfe mit den vom Ministerium für militärische Angelegenheiten, Abteilung Bauen, festgelegten Normen übereinstimmten. In Anlehnung an die Projekte von den Architekten Piotr Czyżewski und Wacław Zouzal wurden gleiche Anforderungen beim Bau der Wohnsiedlung PZL in Mielec verwendet. Ausgestattet wurden die dreigeschossigen Gebäude mit Keller, Bunker im Kellergeschoss, sowie auch mit Dachgeschoss, wo sich Wasch- und Trockenräume befanden.
Drei unterschiedliche Bebauungsformen kann man in der Siedlung unterscheiden. Die Arbeiter hatten vier Wohnblocks zur Verfügung ( heute Bohaterów Westerplatte Straße 3, 5, 7, 9), die Meister einen Wohnblock (heute Bohaterów Westerplatte Straße 1). Sowohl Arbeiterwohnblocks als auch Meisterwohnblock wurden von der Firma Dźwigar aus Gdynia erbaut. Für Beamte und Ingenieure wurden mehrere Wohnblocks (heute Skłodowska-Curie Straße 2, 4, 6, 8) sowie auch Villen für den Direktor und Vizedirektoren errichtet. Mit den Bauarbeiten hat man im Herbst 1937 angefangen, bis September 1939 wurden neun Wohnblocks und zwei Einfamilienhäuser fertig gebaut.
Markant für die Siedlungsbebauung in Rzeszów im Vergleich zur ähnlichen Siedlungsbebauung in Mielec, neben den Unterschieden in der Verteilung der Häuser, waren auch „Thermometer“ Fenster im Treppenhaus sowie auch eine abgeschrägte Eckachse.
Die aus der Zeit des Zentralen Industriebezirks stammenden Wohnblocks sind immer noch in Verwendung und trotz der inzwischen durchgeführten Sanierungsarbeiten wurde ihre Architektur nicht beeinflusst. Sehr gut erhalten sind das geometrische Fußbodenmosaik im Treppenhaus und Metalltreppengeländer mit abgerundetem, hölzernem Handlauf. Der Innenraum der Treppenhäuser widerspiegelt die Atmosphäre damaliger Zeit.
Im Projekt der Villa für Vizedirektoren (heute Roman Niedzielski Straße 2) und der Direktorenvilla (heute Niedzielski Straße 4) wurde die Einteilung, wie es damals üblich war, in einzelne Funktionsbereiche wie Wohn- und Schlafbereich berücksichtigt. Wohnräume befanden sich im Erdgeschoss und Schlafräume im ersten Stockwerk. Man sollte dabei die sorgfältige Ausführung und Sorge um Details hervorheben z.B. ovale Beleuchtung und dynamisch gestaltete Treppengeländer. In der Nachkriegszeit wurde die Architektur der Villen infolge der durchgeführten Sanierungsarbeiten wesentlich verändert, so dass sie stark von der ursprünglichen Form abweichen.
Obwohl die Bauprojekte der Arbeitersiedlungen in Rzeszów nicht ganz realisiert wurden, sind sie ein wichtiges Zeugnis für den modernen Sozialbau, dem zugrunde der Zugang zu Luft, Licht, Wärme, Ruhe und Grün lag. Den Voraussetzungen zufolge wurden entsprechende Maßnahmen zur Raumbesonnung und Lüftung der neu angelegten Wohnsiedlungen sowie auch zu guten Verkehrsverbindungen ergriffen. Jedem Bewohner der Arbeitersiedlung wurden vielseitige Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung gewährleistet. Zu diesem Zweck wurde der freie Zugang zu der Infrastruktur für Ausbildung, Erholung und Dienstleistungen geschaffen.
Der Wohnsiedlung PZL in der Dąbrowski Straße 87 gegenüber liegt das von Baron Stefan de Ropp aus Poznań für die Mitarbeiter der Staatlichen Luftfahrt-Werke erbaute Hotel. Der mit dem Investor zusammenarbeitende Architekt Zygmunt Tarasin machte einen interessanten Entwurf für das Hotelgebäude. Markant wirkt die beeindruckende Form des Gebäudes mit einer ausdrucksvollen Eckachse.
Die Wohnsiedlung PZL ist das letzte Objekt auf der Route. Um den Bahnhof oder Busbahnhof zu erreichen, benutzt man am besten öffentliche Verkehrsmittel, z.B. eine Buslinie, die zum Zentrum bis zur Piłsudski Straße fährt. Spaziergangfans können das Zentrum erreichen (5 km, ca. 60 min.), indem sie entweder die Dąbrowski Straße oder die Hetmańska Straße oder auch durch die Grünflächen am Fluss Wisłok entlang gehen.
Weitere mit der Geschichte des Zentralen Industriebezirks verbundene sehenswerte Objekte sind: der Eingangstor ehemaliger Motorenfabrik PZL, seit dem 1. Juli 2015 Pratt&Whitney ( Hetmańska Straße 120a), sowie auch das Denkmal der Staatlichen Luftfahrt-Werke WSK, das der Betriebsgeschichte gewidmet ist. Das Denkmal steht nicht weit vom Stausee, auf den Boulevards der Stadt Rzeszów.
Die Motorenfabrik Nr. 2 wurde 1937 auf einer Fläche von 10,8 ha gegründet. Für den Betriebsbau war das Ministerium für militärische Angelegenheiten verantwortlich, obwohl die Staatlichen Luftfahrt-Werke ein privates Unternehmen war. Den Entwurf machte der Architekt Piotr Czyżewski, im August 1937 wurde das Projekt vom Major Adam Mrówka akzeptiert. Dem Projekt zufolge sollten folgende Gebäudekomplexe entstehen: Halle für mechanische Behandlung und Wärmebehandlung, Schneideraum, Werkzeugabteilung, Hauptlager, Tischlerwerkstatt, Motorprüfstand, Heizraum, Kühlraum, Wirtschaftslager und das Gebäude der Feuerwehr aber auch das Gebäude der Geschäftsführung, Kantine, Pförtnerhaus und Betriebsschule.
Die Komposition des Projekts basierte auf drei Längsachsen. In der Mittelachse befand sich der Betriebseingang, das Gebäude der Geschäftsführung, die fast 200 m2 große Halle für mechanische Behandlung und Wärmebehandlung sowie auch der Schneideraum. Dahinten gab es die Eisenbahnlinie. Diese Objekte wurden von den übrigen Gebäuden umgeben. Das Betriebsgelände wurde von den nahe gelegenen Grünflächen und einem Park auf dem Berg Lisia Góra abgegrenzt.
Die Fabrikhallen hatten eine monolithische Stahlbetonrahmenkonstruktion mit Ziegelfüllung. Mehrschiffshallen wurden mit Dachluken aus Stahlbeton versehen. Aus praktischen Gründen wie Aufrechterhaltung der Ordnung und Dichtigkeit im Gebäude sowie auch den Luftabwehrvorschriften gemäß war die Verglasung vertikal orientiert.
Das entscheidende bei einem Bauprojekt war vor allem seine Funktionalität, die Gebäude waren dabei modern, elegant und sorgfältig fertig gestellt. Einen besonderen Schwerpunkt bildete dabei die Symmetrie mit kleinen ergänzenden Details. Zu erwähnen wäre hier das zweigeschossige Gebäude der Geschäftsführung. Der Eingang zum Gebäude befand sich in der Reihe von Pilastern mit vertikal orientierter Verglasung und Erhöhung des Hauptteils. Sich rhythmisch wiederholende Fensteröffnungen vereinigt mit feinen Linien der Gesimse bildeten einen entsprechenden Hintergrund für die Dominanz des Haupteingangs. Das eingeschossige Gebäude der Produktionshalle wurde mit Pilastern in den Treppenhäusern verziert. In den übrigen Gebäuden wurden statt Pilaster flache, leicht hervortretende Lisenen verwendet. Das gemeinsame für die Betriebsgebäude markante Motiv sind die vertikalen Verzierungen.
Die Funktionalität bei den Betriebsgebäuden kommt durch große Fensteröffnungen zustande, die entweder mit Hilfe von vertikalen oder gekreuzten Sprossen geteilt wurden. Zusätzlich benutzte man vertikale Beleuchtung in aufgestockten Geschossen mit flacher Überdachung. Das Hauptpförtnerhaus hatte eine einmalige Avantgardeform. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Symmetrie. Sie ist auch bei den Objekten zu sehen, die den Eingangstor umgeben. Die Betriebsgebäude zeichneten sich auch durch abgeschrägte Eckachse aus. Die Überdachung des Eingangs stützte sich auf die Säulengänge. Zu den weiteren gern verwendeten architektonischen Elementen gehörten die Differenzierung der Fenstergröße und die Verwendung von Bullaugen in der Giebelwand. Das Hervortreten der Schornsteinschaft führte zu einer interessanten Gestaltung der Gebäudeform.
Beim Betriebsbau herrschte Mangel an Ziegel von guter Qualität, Pappe, Pech, Handwerkzeug wie z.B. Äxte, Schaufeln. Im Herbst 1938 wurden in den Staatlichen Luftfahrt-Werken schon ca. 2 Tausend Mitarbeiter beschäftigt. Henryk Porejka, der ehemalige Arbeiter der Flugzeugfabrik Nr.1 in Warschau wurde der erste Direktor des Betriebs, auch übrige Führungskraft stammte aus der Hauptstadt Polens. Es ist merkwürdig, dass der Betriebsbau unter Aufsicht der Spionageabwehrbehörde der 2. Abteilung des Generalstabs der Polnischen Armee stand. Gleich nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde fast die ganze technische Dokumentation der Staatlichen Luftfahrt-Werke vernichtet.
Die Route führt weiter zur Skulptur „Lot”. Um sie zu erreichen, geht man zuerst in die Żeglarska Straße, weiter Richtung die Promenade am Fluss Wisłok. Die renovierte Skulptur steht nicht weit vom Stausee, auf den Boulevards der Stadt Rzeszów. Sie wurde 1976 vom Betrieb WSK (heute Pratt&Whitney) nach dem Entwurf der Studenten der Akademie für bildende Künste in Krakau unter der Leitung des Professors Stefan Borzęcki errichtet. Jahrelang stand die Skulptur auf der Grünanlage zwischen der Powstańców Warszawy Straße und der Hetmańska Straße, später auf dem Gebiet des Betriebs WSK. Nach der Renovierung im Jahre 2015 fand sie auf den Boulevards ihren Platz. Zu diesem Anlass und auch um den 77. Jahrestag der Gründung der Staatlichen Luftfahrt-Werke zu feiern, pflanzte man auf der Grünfläche 77 Bäume.